Schreiben kann jeder. Das mag stimmen, aber gute Web-Texte schreiben für einen Blog – das kann eben nicht jeder. Egal ob Blog, E-Mail oder Fachartikel – wir streben danach, unseren Texten das gewisse Etwas zu verleihen und unser Leserschaft gut zu unterhalten. Im besten Fall teilen die Leser noch unseren Text, weil sie daraus einen besonderen Nutzen gezogen haben und diese Möglichkeit auch ihren Freunden bieten wollen. Doch selbst begabte Schreiberlinge tappen hin und wieder in den Fehlertopf. Es gibt ein paar Fehler, die wir alle gerne immer wieder bei Web-Texten machen. Fehler, die wir zum Glück leicht vermeiden können – und auch sollten. Welche das sind?
Nur Blabla, kein Inhalt
Einen Text zu schreiben nur um wieder neuen Content zu generieren, ist genau der falsche Weg. Deine Texte brauchen einen guten Inhalt mit dem du deine Leser fesselst und von deiner Arbeit überzeugst. Am besten werden sie zu Fans deiner Texte und empfehlen sie weiter.
Um dies sicherzustellen, musst du liefern. Texte, die den Nerv deiner Leserschaft treffen. Texte, die Probleme lösen, mit denen deine Leser gerade zu kämpfen haben. Texte, die unterhalten und mit Tipps und Tricks aufwarten und so deinen Lesern einen entsprechenden Mehrwert bieten.
Vermeide also Texte ohne Inhalt. Wenn du nur schwafelst und keine stichhaltigen Punkte in deinem Text erläuterst, kannst du es auch sein lassen und lieber mehr Zeit in die Recherche für einen informativen Artikel stecken.

Nicht auf deine Zielgruppe eingehen
Um einen Text mit gutem Inhalt und viel Information zu einem Thema zu verfassen, musst du zuerst wissen, womit sich deine Zielgruppe so herumschlägt. Was sind ihre Probleme? Wofür suchen sie nach einer Lösung? Welche Fragen beschäftigen sie?
Einfach nur einen Text runter zu tippen nach dem Motto: Irgendwer wird ihn schon lesen? Vergiss es. Du musst dich eingehend mit deiner Zielgruppe beschäftigen. Sonst läufst du Gefahr, Zeit in Content stecken, der niemanden interessiert. Die Zielgruppe solltest du immer im Auge behalten – nicht nur bei deinen Blogtexten, sondern bei allem, was du rund um dein Unternehmen veröffentlichst.
Buyer Personas helfen dir dabei, dich besser in deine Zielgruppe hineinzuversetzen und sie besser zu verstehen. Ihre Wünsche, Sorgen und Interessen. Auch die Tonalität und der Stil richten sich nach deiner Zielgruppe. Es besteht ein großer Unterschied darin, ob du junge kreative Erwachsene oder Manager ansprechen willst.
Bevor du einen Text schreibst, setze dich mit deiner Zielgruppe auseinander und verfasse Beiträge mit Mehrwert und Relevanz nur für sie. Damit liegst du garantiert richtig.
Auf das Layout pfeifen
Jetzt mal ehrlich: Liest du Texte, die ohne Gliederung daherkommen? Mir graut richtig davor. Erst unlängst las ich ein Buch, dass ich, wenn es nicht vom Inhalt her so stark überzeugt hätte, sofort weglegen wollte. Kleine, gedrungene Schrift, wenig Absätze, keine Zwischenkapitel, alles in „einer Wurscht“. Furchtbar. Sowas verdirbt einem das Lesevergnügen.
Deshalb: Achte auf ein klares Layout bei deinen Texten. Eine klare Überschrift, eventuell den Teaser fett hervorheben und jedenfalls Zwischenüberschriften verwenden.
Bedauerlicherweise lesen wir immer weniger, insbesondere Webtexte, sondern scannen sie. Wir hüpfen von Überschrift zu Überschrift und nehmen uns das heraus, was wir brauchen können. Mach es deinen Lesern also so leicht wie möglich und bediene dieses Verhalten.
Darüber hinaus lieben Leser Bullet Points und Aufzählungen. Sie verleihen dem Text eine klare Struktur und wichtige Punkte lassen sich auf diese Weise schön hervorheben.
Verwende auch Bilder, um den Text aufzulockern oder aber auch Sachverhalte besser zu erklären.
Zu kurze Texte schreiben
Über die Textlänge lässt sich bekanntlich streiten. Die einen schwören auf kurze Texte, andere wiederum auf Texte von mindestens 2000 Wörtern. Wer liegt richtig?
Nun ja, was sich schon sagen lässt ist, dass die Texte zumindest aus 300 Wörtern bestehen sollten. Wobei sich mir die Frage stellt, ob man in so kurzen Texten auch tatsächlich Mehrwert für seine Leser schaffen kann. Wenn das nicht der Fall ist, dann lieber zu längeren Texten wechseln. Besser sind längere Texte von ca 1400 bis 1750 Wörtern. Wenn man bedenkt, dass die Aufmerksamkeit der Leser nach 7 Minuten futsch ist, sollten sie eigentlich nicht viel länger sein. Aber halt:
Ganz lange Texte von mehr als 2500 Wörtern sind ebenfalls sehr beliebt. Es handelt sich hierbei um ausführliche Abhandlungen zu einem bestimmten Thema, denen meist eine besondere Wichtigkeit beigemessen wird. Demzufolge teilen wir sie auch lieber.
Es kommt also doch auf die Länge an. 😉 Beachte aber: Wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann lass es bleiben. Neben zu kurzen Texten, die nur selten einen echten Mehrwert beinhalten, sind unnötig aufgeblasene und in die Länge gezogene Texte pure Zeitverschwendung. Das will keiner lesen. Lieber bei der mittleren Textlänge von ca 1400 Wörtern bleiben, dafür aber tollen Inhalt schaffen. Und wenn du dich einem Thema ganz intensiv widmen willst, darf es auch gerne öfter mal ein ganz langer Fachartikel sein.
Zu lange Sätze und komplizierte Worte verwenden
Lange Texte ja, lange Sätze? Nein! Achte wirklich darauf, kurze klare Sätze zu verwenden. Schachtelsätze über fünf Zeilen waren einmal. Bei unserer kurzen Aufmerksamkeitsspanne schrecken uns lange Sätze sofort ab und wir sind schneller weg, als du Webtext sagen kannst.
Neben deinen Lesern mag auch Google keine langen Sätze. Klar, weil Google Wert darauf legt, dass die Inhalte, auf die es verweist, seinen Usern auch tatsächlich gefallen. Und Schachtelsätze gefallen niemanden. Außer vielleicht Literaturfreaks und Juristen. 😉
Keine Zeit auf SEO verwenden
Suchmaschinenoptimierung gehört heute einfach dazu. Auch beim Schreiben. Vor allem, weil du für eine bestimmte Zielgruppe schreibst. Informationen zu den Wünschen deiner Zielgruppe kannst du auch aus beliebten Keywords schließen. Außerdem stellst du mit einer ausgefeilten Optimierung sicher, dass deine Inhalte auch von einer größeren Zahl von Menschen gefunden werden, die dann ebenfalls von deinem Artikel profitieren.
Irgendeine Überschrift verwenden
Eine gelungene Überschrift braucht Zeit. Sie ist aber essentiell für die Click-Rate deines Beitrages. Willst du, dass dein Text gelesen wird, solltest du der Überschrift entsprechend Aufmerksamkeit widmen.
Ich denke, es ist selbstredend, auf Clickbait-Überschriften à la „Wenn du das liest, wirst du dein Leben komplett überdenken“ zu verzichten. Dringlichkeit auszudrücken ist ok, aber nicht mit Clickbaits. Diese Überschriften halten außerdem nie, was sie versprechen. Und das ist schon mal ein wichtiger Punkt: Die Überschrift gibt Aufschluss über den Inhalt und diesen solltest du dann auch tunlichst liefern. Mach deinen Lesern keine falschen Versprechungen.
Was gut ankommt:
- Zahlen und Listen: zB. „5 Tipps für Unternehmensgründer“ Zahlen lösen einen Reiz aus, draufzuklicken und sie geben uns das Gefühl, besser einschätzen zu können, wie lange wir für den Text brauchen werden.
- How To (Tipps und Tricks): zB. “Diese 3 Tipps machen dich zum besseren Texter” oder “Wie du am effektivsten Kunden gewinnst”. Wir lieben gute Tipps und Life Hacks.
- Fragen stellen: zB. „Warum sollst du gute Text schreiben?“ Man fragt sich sofort, welche Antworten einen im Text erwarten.
- Kommandos geben: zB. „Fang an, auf Plastik zu verzichten – für eine schöne Welt“. Kommandos rufen in uns die Frage hervor, warum wir das tun sollen und wir lesen nach.
Auf den Abschluss vergessen
Abrupt aufhören? Nein, das geht wirklich nicht. Wie nach einer guten Unterhaltung verabschiede dich von deinem Leser. Ein Fazit sollte es schon sein. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist es, zu einer Handlung mittels CTA aufzufordern oder um die Meinung zum Thema und Feedback zu bitten.
Und da sind wir auch schon beim Abschluss dieses Artikels. 🙂 Du siehst, schreiben mag einfach sein, aber gut zu schreiben erfordert doch eine bestimmte Fachkenntnis. Am meisten aber eines: üben, üben, üben. Je öfter du schreibst, desto besser wirst du und desto weniger wirst du Fehler begehen.
Jetzt hast du eine Anleitung für deine nächste Schreib-Session. Arbeite sie jedesmal von Neuem ab und deine Fehler werden automatisch weniger, weil du dich an die Herangehensweise gewöhnst und sie verinnerlichst.
Und wenn dir dann doch mal ein Fehler passiert, ist es halb so schlimm. Am wichtigsten ist es, sich dessen bewusst zu sein und es beim nächsten Text besser zu machen. 🙂
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Schreiben! Wenn du noch einen Tipp für uns hast, hinterlasse gerne einen Kommentar.
Alles Liebe,
Kerstin
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Hallo Kerstin
Danke für diese tollen Beitrag und die Tipps. Wie kommst du denn auf Ideen zu den Inhalten? Ich habe Probleme damit so lange Texte wie 2000 Wörter zu verfassen. Nutzt du vielleicht irgendwelche Tools oder spezielle Quellen zur Inspiration?
LG
Hallo Marcel,
vielen lieben Dank für dein Feedback. Das freut mich wirklich sehr!! Du weißt gar nicht, wie. 🙂 Was mir zum einen in Sachen Content hilft ist, dass ich mir jede Idee, die mir in den Kopf kommt, in mein Journal notiere. Das blättere ich dann regelmäßig durch und schau, was mich anlacht und vor allem, was Sinn für meine Leser macht. Neuerdings greife ich gerne auf Answer the Publc zurück. Ich mag, dass hier Fragen aufgeworfen werden, die dann oft wieder zu neuen Ideen für Blogartikel führen. Ich habe auch zwei Artikel zum Thema Ideenfindung geschrieben: https://www.sommer-onlinemarketing.at/tools-content-ideen/ und https://www.sommer-onlinemarketing.at/content-ideen-finden-tipps-die-dir-weiterhelfen/. Vielleicht ist der ein oder andere Tipp für dich dabei. 🙂 Alles Liebe, Kerstin
Hallo Kerstin,
vielen lieben Dank für deine Rückmeldung! Answer the Public hatte ich schon einmal auf dem Schirm aber das war in Vergessenheit geraten. Ich werde mich nun einmal genauer damit befassen. Danke dir!
LG
Marcel
Lieber Marcel,
sehr gerne. 🙂 Ich kann es dir nur empfehlen und wünsche dir viel Spaß damit! 🙂
Liebe Grüße,
Kerstin
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